Pooling: eine strategische Herausforderung für das Management logistischer Flüsse
Der Begriff „Pooling“ wird in der Logistikbranche immer häufiger verwendet – doch was genau verbirgt sich dahinter? Er bezeichnet die Praxis der gemeinsamen Nutzung von Ressourcen, insbesondere von Infrastrukturen und Transportmitteln, um Kosten zu optimieren und die operative Effizienz zu steigern. Diese Strategie wird von Unternehmen zunehmend übernommen, die ihre Ausgaben senken und zugleich aktuellen ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen begegnen möchten.
In diesem Artikel betrachten wir die zwei gängigsten Arten des Poolings: Pooling innerhalb eines Unternehmens sowie unternehmensübergreifendes Pooling. Abschließend werfen wir einen Blick auf das europäische VSPOOL-Projekt, bei dem das Unternehmen kheoos eine Schlüsselrolle einnimmt.
Was ist Pooling?
Im logistischen Kontext bezeichnet Pooling die Bündelung von Ressourcen zwischen verschiedenen Akteuren mit dem Ziel, Kosten zu optimieren und die Effizienz zu erhöhen. Konkret bedeutet das, dass mehrere Unternehmen oder Einheiten innerhalb eines einzigen Unternehmens Ressourcen wie Lager und Ausrüstung gemeinsam nutzen und dadurch die Gesamtkosten senken.
Die Hauptidee besteht darin, die Auslastung jeder Ressource zu maximieren und dabei Fixkosten (wie Transport- oder Lagerkosten) zu senken. Dieses Modell trägt zudem dazu bei, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, indem unnötige Fahrten vermieden und Lagerflächen optimal genutzt werden.
Man unterscheidet zwei Hauptarten des Poolings: das unternehmensinterne Pooling, das sich auf Ressourcen innerhalb eines einzelnen Unternehmens bezieht, und das geografische beziehungsweise unternehmensübergreifende Pooling, bei dem verschiedene Unternehmen in derselben Region Ressourcen teilen.
Pooling innerhalb eines Unternehmens: Ressourcen zwischen verschiedenen Standorten teilen
Pooling innerhalb eines Unternehmens umfasst die Optimierung der Ressourcen innerhalb derselben Organisation, meist über mehrere Standorte oder Lager hinweg. Angenommen, ein Unternehmen betreibt mehrere Lagerhäuser in unterschiedlichen Regionen. Anstatt jedes Lager unabhängig zu betreiben, kann das Unternehmen bestimmte logistische Abläufe zentralisieren. Dadurch werden Betriebskosten (Transport, Bestandsmanagement usw.) gesenkt und die Nutzung der verfügbaren Flächen maximiert.
Stellen Sie sich ein Unternehmen mit drei Lagern in verschiedenen Städten vor. Anstatt in jedem Lager separate Bestände zu halten, kann das Unternehmen entscheiden, die Warenströme zwischen diesen Standorten zu bündeln. Dafür werden die Bestände so koordiniert, dass die in einer Region stark gefragten Produkte zentral transportiert und weniger gefragte Artikel in einem bestimmten Lager vorgehalten werden.
Durch dieses optimierte Management kann das Unternehmen Transport- und Lagerkosten senken und gleichzeitig schneller auf Kundenanfragen reagieren. Pooling innerhalb des Unternehmens ermöglicht außerdem Flexibilität: Wenn eine Einheit einen Nachfrageschub erfährt, kann sie auf zusätzliche Ressourcen aus anderen Standorten zugreifen. So kann das Unternehmen schneller auf Marktbedürfnisse reagieren und zugleich die Betriebskosten begrenzen. Im Kern ist diese Art des Poolings eine Strategie zur Verwaltung logistischer Ressourcen, die die Effizienz verbessert und einen Beitrag zu einer nachhaltigeren, verantwortungsvolleren Zukunft leistet.
Geografisches oder unternehmensübergreifendes Pooling: Ressourcen zwischen verschiedenen Unternehmen teilen
Die zweite, in den letzten Jahren immer beliebter werdende Pooling-Form ist das geografische oder unternehmensübergreifende Pooling. Anders als das unternehmensinterne Pooling werden hier Ressourcen zwischen mehreren Unternehmen geteilt, die sich in derselben geografischen Region befinden.
Dieser Ansatz senkt Transportkosten und begegnet Umweltproblemen, indem Transportrouten optimiert und CO2-Emissionen reduziert werden. Durch die Bündelung logistischer Ressourcen minimieren verschiedene Beteiligte unnötige Fahrten und nutzen Transportmittel effizienter.
Ein Beispiel: In einem Industriegebiet wie der ZI de Centr’alp könnten mehrere Unternehmen (A, B und C) beschließen, Transportmittel, Lagerflächen oder Logistikausrüstung gemeinsam zu nutzen, um die mit Transportfahrten oder Raumnutzung verbundenen Kosten zu senken.
Unternehmen am selben Standort können sich auf die Nutzung eines gemeinsamen Lagers verständigen, in dem jedes Unternehmen seine Produkte einlagert. Diese Bündelung senkt Miet- und Bestandsmanagementkosten. Solch unternehmensübergreifendes Pooling kann zu einer nachhaltigeren und verantwortungsvolleren Zukunft beitragen.
Diese Form des Poolings eignet sich besonders für Regionen mit hoher Unternehmensdichte, wo die gemeinsame Ressourcennutzung sowohl finanzielle als auch ökologische Einsparungen bewirken kann.
Das europäische VSPOOL-Projekt: eine innovative Initiative im Bereich Pooling
Im Kontext der gemeinsamen Nutzung logistischer Ressourcen spielt kheoos eine Schlüsselrolle im europäischen Projekt VSPOOL. Das Projekt verfolgt das Ziel, den Einsatz von geografischem Pooling bei mehreren Unternehmen in derselben Region zu fördern, um Transportkosten zu senken und ökologischere Arbeitsweisen zu unterstützen. VSPOOL ist Teil einer innovativen Initiative, bei der die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen Effizienz in Logistikflüssen maximiert und zugleich auf aktuelle Umweltanforderungen eingeht.
kheoos ist gemeinsam mit Unternehmen wie MICHELIN, JOHN COCKERILL, SUPSI und INSPIRE am VSPOOL-Projekt beteiligt und arbeitet mit an der Einführung gemeinsamer Logistiklösungen, von denen zahlreiche Unternehmen in einer gemeinsamen Region profitieren.
kheoos trägt maßgeblich zu diesem Projekt bei, indem eine Plattform zur Bestandsbündelung bereitgestellt wird: mykheoos. Dieser kollaborative Ansatz sorgt nicht nur für Kosteneinsparungen, sondern reduziert auch den ökologischen Fußabdruck durch weniger unnötige Fahrten und weniger Treibhausgasemissionen.
Fazit: Pooling, eine zukunftsorientierte Lösung für wirtschaftlichere und ökologischere Logistikketten
Zusammengefasst ermöglicht Pooling beträchtliche Kosteneinsparungen und hilft dabei, den ökologischen Fußabdruck logistischer Aktivitäten zu reduzieren. Das Beispiel von kheoos im europäischen VSPOOL-Projekt zeigt, wie die gemeinsame Nutzung von Ressourcen sowohl wirtschaftlichen als auch ökologischen Herausforderungen gerecht werden kann. Im Zeitalter der Energiewende und des Strebens nach Rentabilität erweist sich Pooling als entscheidende strategische Lösung für Unternehmen, die ihre Abläufe optimieren und den Planeten schützen möchten.
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